jeden Sonntag um 10:30 Uhr:
Präsenz-Gottesdienst mit parallelem Kindergottesdienst und Livestream-Übertragung.
Hier geht es zu den Terminen der wöchentlichen Gruppen.
„Dein Wille geschehe“. Das ist für mich oftmals das schwerste, wenn ich über das Vater Unser nachdenke. „Gott, Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.“ „...da wird man dann auf den Boden zurückgeholt.“
Und da, auf dem Boden, geht es mir durch den Kopf, da man muss man sich dann erstmal zurechtfinden. Denn tatsächlich ist das Leben oft ganz schön unfair aus unserer Sicht. Hart. Unberechenbar. So wie jetzt. Wo so viele Menschen rund um den Globus angstvoll auf die Coronagefahr schauen und unter ihr leiden.
Und dann fällt mir ein, wie wir damals unseren Sohn wegen eines schweren Fahrradunfalls in die Kinderklinik fahren mussten. Bauchspeicheldrüsenriss. OP. „Pudding zusammennähen? Können wir nicht“, sagen die Ärzte in dem einen Krankenhaus. Also Uniklinik. „Haben wir auch noch nicht so häufig gehabt“, sagen sie dort. „Aber wir versuchen es. Sie müssen natürlich unterschreiben, dass falls was passiert,…..“ bla, bla bla.
War das etwa Gottes Wille und wenn ja: Was heißt das? Wie ist das mit meinen Wünschen und Gottes Willen? Und was soll überhaupt mein Beten und mein Handeln, wenn Gott eh macht, was er will?
Und wie ist das mit meinem Vertrauen, wenn meine Grundannahmen über das Leben erschüttert werden:
• Wir Menschen haben alles unter Kontrolle
• Die Welt ist ein sicherer Ort
• Die Zukunft ist planbar
„Dein Wille geschehe…“ Das war offenbar auch für Jesus das Schwerste. Diese Bitte aus dem Vaterunser ist eine, von der die Bibel erzählt, dass Jesus sie selbst einmal gebetet hat: In der Nacht vor seinem Tod, im Garten Gethsemane. Da kämpft er um sein Leben. Nicht mit den Römern und den Mächtigen in seinem Volk, die ihn festnehmen wollen, hat er gekämpft und auch nicht mit den Jüngern, die ihn alle verlassen hatten. Mit Gott hat er gekämpft um sein Leben, mit dem Vater im Himmel. Dem Vater, der „weiß, was wir alles bedürfen“.
Jesus hat das nicht davon abgehalten, mit diesem Gott zu streiten, zu klagen und zu kämpfen, um das was er jetzt braucht. Sollte da Gott stumm bleiben?
In der Passionszeit, den Wochen vor Ostern, denken Christen und Christinnen daran: Jesus ist nicht ohne Gottes Willen in den Tod gegangen. Aber sie halten sich auch an dem Glauben fest, dass Gott sein Kind nicht im Tod gelassen, sondern ihn auferweckt hat, weil er ihn – und die ganze Welt – im Leben zurückhaben will. Er möchte, dass wir ihm vertrauen.
„Dein Wille geschehe…“ Nicht immer, ist das, was mir jetzt und hier, als unabänderlich vorkommt, schon wirklich Gottes letztes Wort und Gottes ganzer Wille.
Wenn ich - wie viele andere rund um die Welt heute diese Bitte bete, dann möchte ich sie mit Jesus beten, der tot war und auferweckt wurde. Und deshalb muss ich auch mit meinem Wünschen und Hoffen, für mich und für meine Lieben und für diese Welt nicht stehen bleiben, bei dem, was nun einmal so ist.
„Dein Wille geschehe“. Wie im Himmel so auf Erden. Ich vertraue Dir. Amen.
Frank Mißmahl
Sorgen / Ängste
Wir sind in der Woche, in der wir alle hoffen, die Erfolge der drastischen gesellschaftlichen Einschränkungen zu erleben: Endlich eine Abflachung der Infektionskurve! Das wäre genial und so wichtig!
Aber was, wenn dies nicht passiert oder nicht ausreichend passiert? Wie viele Einschränkungen müssen wir wie lange aushalten? Viele Fragen, Ängste und Sorgen bewegen uns Menschen in den letzten 2-3 Wochen. Es geht mir nicht anders:
- Seit dieser Woche bin ich auf Kurzarbeit, zunächst nur 80 % aber wie wird es weitergehen?
- Wie viele Menschen müssen noch sterben?
Sorgen, Fragen und Ängste - auch als Christ bin ich nicht immun dagegen. Ich bin sehr froh, dass es mir phasenweise gelingt, mit Gott so im Gespräch zu sein, dass die Sorgen mich nicht völlig in Beschlag nehmen, aber dann gibt es auch andere Phasen, Phasen, wo die Sorgen dominieren.
In diesem Zusammenhang musste ich in den letzten Tagen immer wieder an die Stelle aus 1. Petrus 5,6-7 denken:
"So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit! Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch."
Oder an Psalm 55,22
"Wirf dein Anliegen auf den Herrn, und er wird für dich sorgen; er wird den Gerechten in Ewigkeit nicht wanken lassen!“
Was mich besonders an diesen zwei Stellen anspricht und herausfordert, ist der Begriff „ werfen“. „Werfen“ ist etwas sehr Aktives, es hat etwas mit einer Willensentscheidung zu tun. Wenn ich etwas weg werfe, dann muss ich mir klar darüber sein, was es ist und ich muss mir klar darüber sein, wohin ich es werfe.
3 Schritte, die mir helfen:
Deshalb sind diese zwei Stellen für mich indirekt zuerst mit der Aufforderung verbunden, dass ich:
1. meine Sorge oder Angst klar benenne, ihnen „in die Augen schaue“, sie richtig „anpacke“;
2. mich dann im nächsten Schritt bewusst dafür entscheide, sie „weg zu werfen“; und da ist es gut, wenn ich weiß, wohin ich sie werfe, wohin ich sie adressieren kann – nämlich an den allmächtigen Gott. Nur so macht das „Werfen“ wirklich Sinn. Ich sage dann z.B. „Lieber Vater im Himmel, dies sind meinen konkreten Sorgen, bitte hilf mir die Situation mit deinen Augen zu sehen und auf dich zu vertrauen, hier ist mein Paket der Sorgen/ Ängste…“;
3. im dritten Schritt mache ich mir den Teil von Psalm 55,2 bewusst, wo es heißt „er wird für dich/mich sorgen…“. Gott liebt uns und wenn wir auch nicht alles verstehen, wird er letztlich für dich/mich sorgen - vielleicht ganz anders, als ich denke, aber er hat keinen von uns Menschen vergessen, sondern sorgt sich um jeden Menschen!“
In den letzten Wochen musste ich mir diese Schritte oft mehrmals am Tage bewusst machen – aber es half mir, besser durch die Tage zu kommen und mit meinem Vater im Himmel im Gespräch zu sein. Das wünsche ich dir auch von Herzen!
Matthias Burhenne
Als Mütter und Väter stehen wir durch die Schul- und Kita-Schließungen im Dauerstress. Wir müssen ständig präsent sein, wir sind Erzieher, Lehrer, Animateure und Streitschlichter, Chefeinkäufer, Köche, Reinigungskräfte und Haushälter. Also das, was wir sonst auch machen – nur eben 24/7. Wir fühlen uns kraftlos, sind gereizt, haben das Gefühl völlig unfähig zu sein, zweifeln an uns selbst.
Umso wichtiger, sich Zeit zu nehmen und mit unserem Vater im Himmel zu reden. Er kennt die Hilflosigkeit, den Kummer seiner Kinder, er sieht auch uns Eltern, und „er weiß, dass wir vergänglich sind, er denkt daran, dass wir nur Staub sind.“ (Ps. 103, 14) Er kennt unsere Begrenztheit und liebt uns trotzdem.
Ich mache dir Mut, dir diese Rückzugs- und Besinnungszeiten bei deinem Vater auch und gerade in diesen Wochen zu nehmen. Das muss nicht das „Kämmerlein“ sein, sondern kann auch der Garten, der Wald, die Quelle oder die bonte Kerke sein. Für deine Familie, deine Kinder, deinen Partner, ist es letztlich besser, wenn du ihnen ausgeglichen und gewiss in Gottes Liebe und Kraft begegnen kannst, als wenn du rund um die Uhr verfügbar bist und alles managst.
(T. Klein)
Ich bin Gott dankbar...
... für die Hose, die ein bisschen zu eng sitzt, weil das bedeutet, dass ich genug zu essen habe.
... für den Rasen, der gemäht und die Fenster, die geputzt werden müssen, weil das bedeutet, dass ich ein Zuhause habe.
... für die Parklücke, ganz hinten in der äußersten Ecke des Parkplatzes, weil das bedeutet, dass ich mir ein Auto leisten kann.
... für die Wäsche und den Bügelberg, weil das bedeutet, dass ich genug Kleidung habe.
... für den Wecker, der morgens klingelt, weil das bedeutet, dass mir ein neuer Tag geschenkt wird.
Alles eine Frage der Perspektive also. Wir haben auch jetzt gerade so viele Gründe, dankbar zu sein! Wofür bist du Gott dankbar?
Liebe Grüße,
Miri
Liebe Leser,
wenn hier der Prediger von Tagen des Glücks und Unglücks schreibt, ordnen wir vermutlich diese Zeiten von Corona unter die Tage des Unglücks ein. Doch zeigt sich gerade in der aktuellen Welt Situation, in der viel Leid und Schmerzen zu sehen und zu hören sind, wieviel Gelegenheit Gott uns gibt, seine Liebe und die Zuversicht, die wir in ihm haben, an unseren Nächsten weiter zu geben. Das kann auch in 1,5 m Abstand gesehen. Aktuell findet so viel Hilfestellung, Solidarität und Nächstenliebe unter den Menschen statt, wie es wohl kaum in den Tagen des Glücks geschieht. Vielleicht können wir so etwas mehr mit dem Prediger diese Gewissheit gewinnen, das Gott auch diese Tage gemacht hat. Auch wenn wir aktuell nicht in unseren Kirchen zum Gottesdienst zusammen kommen können, so sind wir doch in Jesus verbunden und denken vielleicht einmal öfter an die , die mit den modernen Medien nicht so umgehen können. Lasst uns im Gebet untereinander und mit unserem Herrn verbunden bleiben.
Denn der Prediger schreibt, das wir so oder so nicht wissen was morgen kommt. Es entsteht auch gutes aus dieser Zeit, drum lasst uns die Zeit nutzen und die Möglichkeiten, die Gott uns schenkt, seine Botschaft weiter zu sagen wahrnehmen, bis wir uns wiedersehen und gemeinsam im Gottesdienst unserem Herrn die Ehre geben können. Der Herr Segne euch und bewahre euch!
K. Borlinghaus
Was uns hält …
In der gegenwärtigen Corona-Krise zerplatzen so manche vermeintlichen Sicherheiten wie eine Seifenblase: Das deutsche Gesundheitssystem droht zusammenzubrechen, wie es andernorts bereits geschah, bisherige „Freunde“ verweigern aus Angst vor Ansteckung Hilfeleistungen, das regelmäßige Einkommen ist gefährdet. Immer wieder zeigen sich neue Folgen der Corona-Krise, die wir bisher gar nicht im Blick hatten. Was gibt uns in dieser Zeit, die geprägt ist von Verunsicherung, Sicherheit? Der Apostel Paulus schreibt in Römer 8,38–39:
„Ich bin ganz sicher, dass nichts uns von seiner Liebe trennen kann: weder Tod noch Leben, weder Engel noch Dämonen noch andere gottfeindliche Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Himmel noch Hölle. Nichts in der ganzen Welt kann uns jemals trennen von der Liebe Gottes, die uns verbürgt ist in Jesus Christus, unserem Herrn.“
Gottes Liebe hält uns. Sie hält uns sogar über den Tod hinaus! Er selbst ist der, der uns hält, der uns absolute Sicherheit gibt.
Manuel Lüling
In der aktuell herausfordernden Zeit, möchte ich Euch heute Mut machen, etwas mit Liebe zu tun, anzupacken oder jemandem ein Freund/eine Freundin zu sein.
Am Leidensweg Jesu stehen nicht nur die großen Gestalten der Bibel. Da gibt es nicht nur die Protagonisten, sondern auch Nebenrollen. Einige von ihnen möchte ich heute beispielhaft beleuchten.
Da ist die Szene in Bethanien, kurz vor dem letzten Abendmahl. Eine namenlose Frau tritt an Jesus heran. Sie gießt kostbares Öl über sein Haar, ohne jeden weiteren Kommentar. Die Jünger halten das für reine Verschwendung. Man hätte das Geld den Armen geben können, sagen sie. Jesus aber weist sie zurecht: „Sie hat ein gutes Werk an mir getan“, gibt er zu bedenken. Gute Werke tun, wer möchte das nicht? Das hört sich hilfreich an. Wörtlich steht im Neuen Testament: „Sie hat ein schönes Werk an mir getan.“ Jesus freut sich nicht nur am Nützlichen, sondern auch am Schönen. Es ist gut, wenn wir hilfreich handeln. Aber: davon kann die Welt nur überleben. Zum Leben brauchen wir auch das Schöne, die Begegnung ohne Zweck und Ziel, aber mit Liebe. Ein schönes Werk!
Eine weitere Nebenrolle in der Passionszeit spielt Simon von Zyrene. Er taucht erst auf, als Jesus das Kreuz trägt. Und so plötzlich, wie er seine kleine Rolle gespielt und Jesus das Kreuz tragen geholfen hat, ist er auch schon wieder von der Bühne verschwunden. Von ihm wird berichtet, man habe ihn zufällig auf dem Weg getroffen. Bei einem anderen Evangelisten heißt es etwas genauer, er sei gerade vom Feld gekommen. Die Begegnung mit Jesus ist also zufällig. Er war kein Jünger Jesu. Es ist nicht einmal bekannt, ob er gläubig war. Er wollte nicht einmal helfen, nein, er musste dazu gezwungen werden. Es ist also nicht einmal bekannt, ob er ein guter Mensch war. Nicht einmal das! Wichtig ist aber, was dabei herauskommt. Wichtig ist, dass jemand mit anpackt, irgendwem das Leben leichter macht, die Last abnimmt. Sicher, Simon von Zyrene schreitet nicht ein, er kämpft nicht für Jesus, er kann Jesu Schicksal nicht mehr ändern. Er trägt es nur mit, mehr nicht. Aber er ist hilfreich, wenigstens das. Hilfreich sein: Ich finde, das ist eine gute Alltagsethik.
In der Passionsgeschickte Jesu gibt es zwei weitere Nebenrollen, die interessant sind. Josef aus Arimathäa und Nikodemus. Von beiden heißt es, sie seinen Freunde Jesu, wenn auch nur im Geheimen. Es fehlt ihnen offenbar der Schneid zu einem echten Bekenntnis. Josef hat Angst. Und hat sich deshalb nicht öffentlich auf die Seite Jesu gestellt. Immerhin: Nachdem Jesus gekreuzigt worden ist, bittet er um dessen Leichnam, um ihn würdevoll begraben zu können. Einen letzten Dienst also will er ihm erweisen, einen Freundschaftsdienst. Mehr ist nicht drin, aber es ist auf jeden Fall mehr als nichts.
Und Nikodemus, der hat einen Posten beim Hohen Rat, gehört also zur religiösen Oberschicht. Ein aufgeschlossener Theologe, der gerne mit Jesus diskutiert, wenn auch nur im Schutz der Dunkelheit. Ober er wenigstens versucht hat, seinen Einfluss für ihn geltend zu machen? Ober er seine Verurteilung hätte abwenden können?
Jesus hatte Anhänger und Jünger, Freunde und Fans. Einige waren das sehr offen und bewusst, andere nur im Geheimen. Ich möchte hilfreich sein wie Simon von Zyrene. Ich möchte anderen ein Freund sein wie Josef und Nikodemus, hoffentlich mit mehr Zivilcourage. Und ich möchte ab und zu etwas tun, das nicht nur nützlich ist, sondern schön, voller Liebe.
Sei heute hilfreich. Sei ein Freund, eine Freundin oder tu etwas Schönes!
In der aktuell herausfordernden Zeit, möchte ich Euch heute Mut machen, etwas mit Liebe zu tun, anzupacken oder jemandem ein Freund/eine Freundin zu sein.
- Frank Mißmahl -
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